Ich lebe seit 2004 mit Ersatzhüften

05.06.2025

Es war wieder einmal ein wunderschöner Skiurlaub in Ischgl und es war an unserem letzten Urlaubstag. Glück im Unglück muss ich sagen. Ich war von der Idalp unterwegs, Richtung Hotel Elisabeth, als ein Snowboarder direkt vor mir die Piste kreuzte. Es gab für mich nur zwei Möglichkeiten, entweder fuhren wir zusammen oder ich wich gegen den Hang aus. 

Letzteres war meine Entscheidung, die leider für mich sehr negativ endete. Ich blieb mit meiner rechten Skispitze an irgendetwas im Schnee hangaufwärts hängen und wurde durch die Luft gewirbelt. Ich landete auf etwas sehr hartem, was mir nichts Gutes erahnen liess.

Ich konnte kaum stehen, dennoch entschied ich mich für´s weiterfahren, was mir allerdings nur bis zur Mittelstation noch langsam rutschend gelang. Unten angekommen wurde ich von meinem Mann aus der Gondel getragen und konnte kaum ins Auto einsteigen. Die Rückfahrt war schmerzend und endlos.

Zuhause angekommen stellte ich mich gleich auf meine Power Plate Platte, meine Rüttelplatte, da ich der Meinung war, Durchblutung und Lockerung meiner Muskulatur täten mir gut. Gesagt getan und es wurde besser. Die Nacht hingegen wurde zur Qual, denn ich wusste nicht wie ich liegen sollte.

Am anderen Morgen fuhr mich mein Mann zu seinem Orthopädischen Freund in den Medical Park St.Hubertus, gleich um die Ecke bei uns. Es wurde ein MRT gemacht und die Diagnose war eigentlich schon im Vorfeld klar, meine Hüfte war total kaputt, sie musste neu werden, die Kugel musste ausgetauscht werden.

Mir wurde erklärt das ich eine Hüftdysplasie, eine Fehlbildung des Hüftgelenks habe, bei der die Hüftpfanne zu flach oder steil ist und den Hüftkopf nicht ausreichend abdeckt. Durch die ständige Überlastung des Hüftgelenks durch meinen harten Sport, war es zu einem Abrieb des Knorpels gekommen, was durch meinen Sturz nun erheblich beschleunigt wurde.

Der Schock zeigte sich sofort bei mir, denn ich war doch noch recht jung, gerade mal 50 Jahre alt. Dennoch blickte ich positiv auf meine Operation. Diese wollte ich allerdings noch etwas hinausschieben, trotz meiner Schmerzen, da ich mich für eine OP bei abnehmenden Mond entschied und noch Eigenblut spenden wollte.

Beides gelang mir, allerdings konnte ich diese Zeit nur mit Krücken überbrücken, was ich aber so gut wie, überstand. 3 Wochen später wurde ich dann in München rechts der Isar von Professor Gradinger operiert und durfte gleich 4 Tage später wieder in die Hubertus Klinik bei mir im Ort zur Reha. 3 Wochen wurde ich dann dort für mein neues Leben mit meiner neuen Hüfte vorbereitet, was mir damals auch sehr gut tat.

Ich hatte meine neue Hüfte sofort nach der OP angenommen, sie als meine neue Energy-Hip akzeptiert. Somit kamen bei mir nie Bedenken auf, was und welchen Sport ich nun weiter machen sollte. Anfangs beachtete ich noch keine Bein - Eindrehungen zu machen, alle anderen Übungen machte ich weiterhin ohne viele Bedenken. 

Ich baute meine Muskulatur wieder schnell auf und fing auch wieder an zu trainieren. Ich denke,  das ich besonders durch das sofortige Annehmen mein Unterbewusstsein auf positiv gestimmt habe, denn ich bekam mit dieser Hüfte, die nun schon seit April 2004 bei mir ist, bis heute keine Probleme.

Die nächsten Jahre waren problemlos, meinen Sport konnte ich regelmäßig nachgehen. Dann kam das Jahr 2012 und ich bekam Schmerzen in meiner rechten Hüfte. Als diese unerträglich wurden entschied ich mich auch hier für ein MRT. Die Diagnose war wieder ein stark abgenutzter Hüftkopf, den ich im Anhang auch zeige.

Wir lebten zu der Zeit in der Schweiz und auch hier hatte ich wieder einen sehr guten Operateur. Das Spiel lief genau wie bei meiner ersten OP ab, abnehmender Mond und Eigenblut spenden.

Dann kam der Tag, mein Mann brachte mich an einem Mittwoch Abend in die Klinik nach Hertisau und ich wurde für die bevorstehende Op am nächsten Morgen um 8.00 Uhr vorbereitet.

Ich erwachte und hatte meinen Hüftkopf vor mir auf den Bauch liegen, so wie abgesprochen. Ich musste lachen den es war kein schöner Anblick, aber ich dachte mir, ok, so sieht das Ding also aus. Ich habe es geschafft und nun ganz schnell wieder raus hier. 

Als dann am nächsten Morgen eine Schwester mein Zimmer betrat, war ich nicht in meinem Bett, sondern befand mich im Badezimmer, beim Waschen. Meine Drainage hatte ich bei mir. Sie ermahnte mich wieder ins Bett zu gehen, was ich allerdings verneinte und ihr mitteilt,  das ich morgen früh wieder nach Hause gehen werde. Sie erwiderte nur, niemals, was mich aber nicht interessierte.

Die Visite kam und mein Arzt genehmigte mir auf Eigenverantwortung zu gehen. Die Fäden wollte er mir später in seiner Praxis, die sich in meinem damaligen Wohnort befand, ziehen. Gesagt getan und mein Mann holte mich nach dem Frühstück ab, meine Drainage hatte ich bereits ablegen können. Ich hatte nur einen kleinen Schnitt in der rechten Leiste, nicht wie bei meiner ersten OP, 10 cm am linken Oberschenkel.

Die Zeiten hatten sich zu meinen Gunsten weiter entwickelt.

Auch ging ich diesmal nicht zur Reha, sondern besuchte 14 Tage lang jeden 2.Tag meinen Physiotherapeuten, gleich hinter unserem Haus, den ich so problemlos mit meinen Krücken alleine erreichen konnte.

Dies war die beste Entscheidung meines Lebens, denn Mike beschäftigte sich so intensiv mit mir und meiner neuen und alten Hüfte, das ich genau 2 Wochen später wieder fit und ohne Krücken laufen konnte. Ich war glücklich, nahm auch diese neue als meine Energy-Hip an und freute mich wieder gesund zu sein.

Ich hatte bei meiner ersten Hüfte wirklich grossen Respekt vor der OP, muss aber im Nachhinein sagen, das alles nicht schlimm war. Jetzt lebe ich nun schon 21 bzw. 13 Jahre mit meinen beiden Energy- Hips. 

Und ich bin fest der Meinung das alles so positiv ist, weil ich immer am Ball bleibe, immer gut trainiere, immer für starke Muskeln und Bewegung sorge und vor allem immer positiv denke. Sie gehören zu mir als wären sie meine eigenen, ich denke nie daran das ich Prothesen trage!!!

Sicher habe auch ich manchmal mit Steifheit und Problemen zu kämpfen, aber es liegt immer wieder nur an mir selbst, dagegen anzugehen, die Ursachen zu finden und so wieder für Besserung zu sorgen.

Mein Motto:- " Wer rastet der rostet" - und so kann ich mit meinen beiden Energy-Hips ein problemloses Leben führen.